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Se­ni­o­ren­stolz

oder

Von der Liebe zu alten Männern

- Ein schwules Tagebuch -

 

Kapitel 1

Der Beginn

Ich wurde nach dem Krieg in einer süddeutschen Kleinstadt geboren und bin dort in kleinem Milieu unter einer stark katholischen und sittenstrengen Erziehung aufgewachsen. Aufklärung erfolgte über Doktorspiele mit anderen Kindern, mit Buben wie Mädchen. Erwachsene traten in diesem Bereich nicht in Erscheinung, höchstens ab und zu erfahrenere Kinder, von denen man lernte. Ich erinnere mich deutlich, dass mich die Geheimnisse im Zusammenhang mit dem Geschlechtlichen, das heißt dem Verbotenen, von Anfang an gefangen nahmen. Es hatte eine wahrhaft magische Anziehungskraft.

Nach ein paar Jahren in der Grundschule ging ich, weil ich ein robustes und schlaues Bürschchen war, ins Gymnasium und wurde in einem Internat untergebracht. Dort kam es sporadisch zu gemeinsamem Wichsen im Wald, ab dem 13. Lebensjahr auch zu Besuchen im Bett des Nachbarjungen mit Aneinanderreiben im Schlafanzug, bis zum Höhepunkt, der zuerst noch ohne Samenerguss erfolgte. Es muss etwa mit 14 gewesen sein, dass mir ein etwas älterer Bub zum ersten Mal in meinem Leben Fellatio machte. Ich wusste kaum wie mir geschah, und merkte mir nur dass er sagte, mein Schwanz wäre in letzter Zeit erheblich größer geworden.

In dieser Zeit war ich wie viele andere Buben in Mädchen verknallt, an die man kaum herankam, und die man mehr oder weniger von Ferne verehrte. Dass sie mich sexuell stark interessiert hätten, kann ich nicht behaupten, aber das traf auch auf die Buben zu. Die haben mich keineswegs interessiert. Mit spätestens 15 änderte sich aber etwas wesentliches: Dort wo früher nur Wissensdurst und Interesse an Erwachsenen und ihrer Nacktheit bzw. Sexualität war, stellte sich sehr deutlich und mit großer Bestimmtheit ein Interesse für ältere oder sogar ziemlich alte Männer ein.

Das Interesse richtete sich natürlich nicht auf meinen Vater – die Opas waren schon lange unter der Erde – oder auf irgendwelche Onkeln sondern auf Lehrer. Ein älterer Pfarrer gab den Religionsunterricht. Ich hätte zu gerne gewusst, wie seine Genitalien aussahen, hatte aber natürlich nie Gelegenheit, das zu erforschen. Anders war es mit einem Musiklehrer, der an der Schule nebenher Instrumentalunterricht gab. Ein Mann, weit über 60, schlank, ca. 1.70 groß, mit schütterem Haar, immer korrekt mit Krawatte und in einen grauen Anzug gekleidet, eine maskuline Erscheinung, an der sich meine Neugier entzündete.

In der Toilette gab es in den Kabinen kleine Ritzen, durch die man auf die davor Urinierenden sehen konnte. Es ergab sich, dass ich durch eine Ritze diesen Lehrer, Herrn Wilhelm H., beim Wasserlassen zusehen konnte. Ich sah, dass er im schlaffen Zustand einen dicken Schwanz hatte, an dem er langsam und genüsslich spielte, die Vorhaut zurückrollte und dabei eine große und wohlgeformte Eichel zeigte. Ich war bis zum Zerspringen erregt und ich erinnere mich, damals ohne eine weitere Berührung meines Gliedes, also nur vom Anblick dieses schönen Exemplars einen Samenerguss gehabt zu haben.

In den Tagen danach phantasierte ich viel über Herrn H. Ich war sehr beweglich und konnte mit damals den eigenen Schwanz in den Mund stecken und mich zum Erguss bringen, was ich denn auch oft tat. In den Pausen versuchte ich, Herrn H. wieder beim Urinieren zusehen zu können. Es ist mir aber nur noch ein oder zwei Mal gelungen. Ich war völlig weg von diesem Mann. Einmal ging ich hinter ihm in die Toilette, aber er ging anstatt zum Pissoir in die Kabine, die ich ansteuern wollte. Ich wagte es nicht, mich so ans Urinal zu stellen, dass er mich durch eine Ritze hätte beobachten können, obwohl ich eine Ahnung hatte, dass er wegen irgendwelcher Blicke meinerseits bei mir etwas gemerkt hat und ich daraus die leise Hoffnung ableiten konnte, er würde mich ansprechen.

Aber was könnte daraus werden? Vielleicht würde er mich der Schulleitung melden? Meine Eltern und Kameraden würden etwas erfahren? Unmöglich! Alles musste in Millisekunden entschieden werden. Ich hatte große Angst und trat daher so ans Urinal, dass ich der Kabine, in der er verschwunden war, den Rücken zukehrte. Diesem hoch erregenden Augenblick geschuldet schoss mir schon bei der geringsten Berührung meines Schwanzes der Samen hervor, und ich machte mich, beladen mit einem schlechten Gewissen, schnell davon. Nach dieser Episode konnte ich den wunderbaren Herrn nur noch ab und zu irgendwo im Gebäude oder bei Konzerten sehen, bei denen er das Cello spielte. Er war einfach wunderbar! Ich phantasierte über seine Männlichkeit, während er das Instrument zwischen seinen gespreizten Schenkeln haltend spielte. Wäre ich das Cello gewesen, wäre ich sicherlich in Ohnmacht gefallen.

Es gab in dieser Phase weitere Erlebnisse, die aber nichts vergleichbares darstellten. Ich sah auch dem Rektor der Schule beim Urinieren zu, mehr als nur fünf mal. Auch er war ein älterer Herr um die 60, aber er hatte einen kleineren und keinen so erotischen Schwanz wie mein Idol. Auch war er mir als Mann nicht wirklich interessant vorgekommen. Ich wusste also bereits damals sehr genau, wer mich ansprach und wer nicht, eine Tatsache, an der sich bis heute nichts mehr geändert hat, weshalb ich in diesen Dingen an absoluten Determinismus glaube.

Einmal sah ich auf dem Bahnhofsklo durch ein Loch in der Holzwand einen älteren Schaffner urinieren, aber ich wurde durch ihn nicht stark erregt. Bei Verwandtenbesuchen in der Großstadt hatte ich alleine Ausgang und bekam heraus, dass man auf dem Pissoir am Hauptbahnhof Männerschwänze sehen konnte. Ich stellte es so an, dass ich hinter älteren Männern ins Pissoir ging und mich neben sie stellte, um einen Blick auf den Schwanz zu erhaschen. Einmal sah ich einen Mann mittleren Alters mit einem voll ausgefahrenen Ständer. Er erschreckte mich mehr als er mich anzog. Ein älterer Mann neben mir bemerkte mein Interesse und fing an, vor mir mit seinem Penis zu spielen und immer über die entblößte Eichel zu streichen, bis es ihm kam. Ich war erregt, hatte ebenfalls schnell einen Erguss und verschwand fluchtartig, bevor es zu einem Dialog hätte kommen können. Meine Verwirrung war groß, aber ich sprach nie mit jemandem über diese Seite meiner sich entwickelnden Existenz.

So gingen die Jahre dahin, ohne, dass ich jemals mit einem Erwachsenen auch nur eine sexuelle Berührung ausgetauscht hätte. Ich war völlig auf mich gestellt. Daneben gab es ab dem 16. Lebensjahr Tanzstunden. Meine Partnerin, Elvira, wurde meine erste Sexpartnerin. Wir küssten uns im Hauseingang und ich gab ihr meinen steifen Schweif, den sie zart und ängstlich streichelte. Irgendwann einmal – ich war wohl 17 – waren wir im Bett und übten uns mit einem Kondom im Geschlechtsverkehr. Später kam es dazu auch im Wald. Es war für beide kein großer Genuss, vielmehr Akrobatik, gepaart mit der Angst, zu versagen oder nicht alles richtig zu machen. Das Mädchen gab mir den Laufpass, nachdem sie einen erfahreneren Kerl kennengelernt hatte. Ich war wütend, aber signifikanterweise nur sehr kurze Zeit. In Wirklichkeit war es eine Erlösung.

Mit Männern spielte sich jetzt gar nichts mehr ab, vor allem mangels Gelegenheit. Meine zweite Frauenerfahrung war kurz nach der Schulzeit. Ich fuhr mit einer Gruppe von Freunden nach Schottland. Der Gruppe gehörte ein einziges Mädchen an. Sie hieß Claudia. Wir bezogen ein Ferienhäuschen, in dem mehrere in einem Zimmer auf dem Fußboden schlafen mussten. Claudia schlief in einem Bett in einem separaten Raum und bestimmte, dass von den ganzen sechs mitreisenden Burschen, ich und nur ich neben ihr auf dem Fußboden schlafen sollte. Ich wusste nicht, was mich erwartete, aber die Nacht machte es klar, dass Claudia, die bereits länger einen Freund gehabt hatte, mich begehrte. Wir fanden uns schnell, und ich erfuhr die Liebe mit einer Frau zu ersten Mal richtig. Claudia war bereits erfahren und geschickt, und mein Schwanz stand stramm wie ein Soldat. Sie erlaubte mir sehr gerne eine Stellung, die bis heute meine absolute Lieblingsstellung ist: a tergo. Sie kniete im Bett und reckte ihren schönen Hintern hoch, und ich führte ihr von hinten mein Werkzeug in die glitschige Vagina ein. Claudia verstand es, meinen Ständer mit wunderbaren Konvulsionen so zu erregen, dass es mir alsbald kam.

Ich war noch ein Tölpel und hatte keine Ahnung, was man sonst noch alles hätte anstellen können. Aber sie war mit mir zufrieden, und ich fickte sie jede Nacht. Eines habe ich mir aber gemerkt: Auf die Frage, ob sie mein Glied nicht einmal küssen und saugen möchte, so wie ich es schon aus diversen Pornoheften kannte, reagierte sie empört. Wie ich an so etwas nur denken könnte! Ich kannte Fellatio aus diesen Pornoheften, und ich fand es enorm aufregend, eigentlich mehr als das Ficken. Für mich war es gerade deshalb die totale Hingabe, weil ich es so ungewöhnlich obszön fand. Die Erfahrungen waren also auch zu dieser Zeit meiner ersten richtigen Sexerfahrungen noch nicht besonders weit gediehen.

Claudia besuchte mich noch ein- zweimal in dem Studentenheim, in dem ich später wohnte und wir fickten nach Herzenslust. Als sie aber damit anfing, sie würde ja ihren früheren Freund so sehr vermissen, war ich gekränkt. Ich sagte ihr klar und deutlich, dass mir das überhaupt nicht passt, und dass sie gerne vor seiner Tür winseln könne. Das war’s dann.

Die obigen Ausführungen verdeutlichen, dass ich durchaus mit Frauen Freude haben kann bzw. damals haben konnte. Ich schätzte mich damals keineswegs als homosexuell ein. Vielmehr war ich durch mein Interesse an viel älteren Männern, das natürlich fortbestand, verwirrt. Ebenso war bald klar, dass ich viele Frauen nett und interessant fand, aber sexuell eher nicht die Initiative ergreifen konnte. Ich musste schon „genommen“ werden. So ist es auch zu erklären, dass ich irgendwann einmal eine lange und intensive Partnerschaft eingegangen bin und dann mangels einer besseren Lebensperspektive geheiratet habe. Was wäre damals die Alternative gewesen? Sollte ich etwa meinen Eltern erzählen, dass ich auf Männer über 65 stehe, aber nicht weiß auf welchen? Ich kannte ja nicht einmal einen! Über meine Ehe werde ich in diesem Roman nichts mehr erzählen. Selbst für diejenigen Leser, die sich für Claudias Fähigkeiten interessiert haben, wäre nichts interessantes zu berichten. Ich lasse daher diesen Teil meiner Existenz bis auf ein paar Einsprengsel außer Betracht.

 

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