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Layla ist Gay La La La
homo.net Info vom 21. Juli 2022
von Webmaster Jan
Wenn der Ballermann Schlager „Layla“ bundesweit Schlagzeilen macht, ist das Sommerloch nicht mehr zu stopfen.
Haben CSU und Grüne keine anderen Sorgen? Macht doch einfach Urlaub. Stattdessen verbietet der Stadtrat von Würzburger das Lied. Angeblich ist es frauenfeindlich. „Meine Puffmama heißt Layla, Sie ist schöner, jünger, geiler.“ Frauenfeindlich ist das kaum, denn die Puffmutter Layla ist ein Mann!
Im Video schreitet er die Treppe runter, tanzt an der Stange, leckt seine Waden und begrapscht sein Geschlecht. „Geile Figur, blondes Haar.“ Die Menge tobt. Schwuler geht‘s nimmer.
Hat der Stadtrat von Würzburger das Video angeschaut, bevor er sein schwulenfeindliches Verdikt sprach? Feuilletonisten erkennen die gewollte Plattheit des Schlagers in Text und Musik. Erst ab 1.5 Promille ist er zu ertragen. Aber dann wird grölend mitgesungen.
Politiker von CSU bis FDP melden sich zu Wort. Der Bundesjustizminister untersucht die Rechtslage und verbreitet seine persönlichen Empfindungen dazu per Twitter. Die Stadt als Veranstalter darf das. Dass der Stadtrat von diesem Recht als Veranstalter Gebrauch macht, ist betrüblich, liegt aber im Trend der Zeit.
Aus dem Appell für freie Debattenräume von 2020: Lange schon werden von Veranstaltern hierzulande Kabarettisten ausgeladen, Karikaturisten zensiert. Demos werden pauschal verboten, Bücher aus dem Sortiment genommen, von Bestsellerlisten getilgt. Whistleblower und enthüllende Journalisten landen eher im Gefängnis statt in hoch bezahlten Beraterjobs. Längst werden Opernaufführungen abgesagt und Vorlesungen können nur noch stattfinden, wenn des Professoren Meinung den Herren Studentinnen auch genehm ist.
Dann verbannt auch Düsseldorf „Layla“ vom Schützenfest. Ein Flächenbrand ist nicht mehr aufzuhalten. Die Diskussion überschattet alle Waldbrände. Der lokale DJ äußert Zweifel, ob es ihm gelingen werde, sich an das Verbot zu halten. Inzwischen wissen wir, es ist ihm nicht gelungen. In Bochum schmeißt eine Disco für den Ballermann Schlager eine eigene Party, lädt dazu sogar den Sänger ein.
Spätestens jetzt muss sich jeder Bildungsbürger die Zeit nehmen, das Musikvideo anzuschauen, auch wenn es schwerfällt. Denn nüchtern ist der Ballermann Schlager kaum zu ertragen.
Noch weniger allerdings ist zu ertragen, dass Stadträte in Deutschland mit falscher Etikettierung männliche Stangentänzer als frauenfeindlich brandmarken. Was die Stadträte sicherlich nicht beabsichtigt haben: „Layla“ wird durch sie in kürzester Zeit der bekannteste Ballermann Schlager aller Zeiten. Lauter, queerer, gayler.
http://homo.net/news/gayla.html
Die spinnen die Römer
Jan
Webmaster
vom homo.net Team