Der Ball bleibt rund
homo.net Info vom 17. November 2022
von Webmaster Jan
Wenn am kommenden Totensonntag die 22. Fußballweltmeisterschaft angepfiffen wird, werde ich sicherlich nicht zuschauen. Die WM in Katar schlägt schon jetzt alle Rekorde als die teuerste, korrupteste, tödlichste und schwulenfeindlichste WM aller Zeiten.
Korrupt ist Fußball schon lange. Alle sich bewerbenden Nationen hatten nachweislich zumindest versucht, Stimmen bei der Vergabe 2010 zu kaufen. Katar hatte einfach mehr bezahlt. Dass 300.000 superreiche Katarer 2,2 Millionen Gastarbeiter wie Sklaven zu Niedriglöhnen schuften lassen, ist nur mit Gier und fehlender Empathie zu erklären, aber weltweit gängige Wirtschaftspraxis: Der Scheck heiligt die Mittel. Dass Tausende Sklavenarbeiter bei den Bauarbeiten gestorben sind, ist unentschuldbar, dass ihre Familien nicht großzügig entschädigt werden, nicht akzeptabel.
Dass dort Frauen, Schwule und andere Minderheiten im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten werden, ist genau so unentschuldbar. Unsere Politiker schauen trotzdem weg, denn es geht um die drei wichtigsten Dinge der Welt: Gas, Geld und Fußball. Da spielen Menschenrechte praktisch keine Rolle mehr, es reicht, wenn man sie rhetorisch einfordert.
Was sind schon ein paar Tausend tote Gastarbeiter? Wie viele es wirklich sind, ist bis heute völlig unklar. Welche Politiker interessieren sich derzeit ernsthaft für schwule Opfer der Scharia, wenn es fürs Wegschauen Gas gibt?
Innenminister- und Sportministerin Nancy Faeser (51) war vor Ort und stellte fest, Schwule seien während der WM sicher; sie werde „unsere Jungs“ vor Ort anfeuern. Nun, in den kommenden vier Wochen werden sich die Katarer hüten, Schwule zu verhaften. Nach Weihnachten geht alles wieder wie gewohnt. Schwulen kommen ins Gefängnis und tote Gast-, Zwangs- und Sklavenarbeiter werden in einer schneeweißen Kiste in ihre Heimatländer zurückgeschickt.
Auch völlig desinteressierte Schwule sollten gewisse Fußball Regeln kennen: „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten.“ So hatte 1954 der damalige Bundestrainer Sepp Herberger (1897 - 1977) seine soliden Fachkenntnisse einem daran zweifelndem Journalisten vorgeführt. Wenige Tage später war Deutschland Weltmeister.
Dann gibt es noch „Abseits“. Da werde ich die nächsten fünf Wochen stehen. Nachdem kaum jemand die kommenden Spiele boykottieren wird, kann jeder nur noch seinem eigenen Gewissen folgen. Denn der Ball bleibt rund. Wer schließt sich meinem ganz privaten Boykott an?
Unbestechlich
Jan
Webmaster
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