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Und damit gut

homo.net Info vom 21. November 2019
von Webmaster Jan

 

Die Engländerin Jayne Ozanne ist nicht nur Christin sondern auch Homosexuellen-Aktivistin. Sie ist Direktorin der Ozanne Foundation und glaubt an eine Welt, in der alle gleichermaßen akzeptiert und geschätzt werden. Sie arbeitet mit religiösen Organisationen auf der ganzen Welt zusammen, um Diskriminierungen aufgrund von Sexualität oder des Geschlechts zu beseitigen und die Gleichheit und Vielfalt aller zu feiern.

Sie setzt sich dafür ein, dass LGBT Christen auf allen Ebenen der Kirche einbezogen werden. Dabei wird sie von einem einflussreichen Kuratorium unterstützt, dessen Vorsitzender der anglikanische Bischof von Liverpool, Paul Bayes, ist.

Vor ihrem Coming Out glaubte sie, als wahre Christin nicht schwul sein zu dürfen. So unterzog sie sich einer, in England noch immer erlaubten, Konversions-Therapie und ließ sich wahrhaftig exorzieren. Sie lebte zölibatär und unterließ jede sexuelle Beziehung. Im Alter von 28 Jahren kämpfte sie aufgrund ihrer unterdrückten Sexualität mit Depressionen. Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Nach jahrelangem, persönlichem Kampf, Glauben und Sexualität in Einklang zu bringen, bekannte sich Jayne 2009 für Freunde und Familie als schwul. Sie ging eine langfristige Beziehung mit einer Frau ein und feierte 2015 ihr öffentliches Coming Out.

Vor einer Woche wurde die berüchtigte, anglikanische, lesbische Aktivistin von Papst Franziskus empfangen. Sie überreichte dem Pontifex ihr Buch „Just Love: A Journey of Self-Acceptance“. In diesem autobiografischen Werk setzt sie sich kritisch mit Versuchen einer „Heilung“ von Homosexualität auseinandersetzt.

Ozannes Studien werden noch immer von etlichen sogenannten „Fachleuten“ heftig kritisiert, einschließlich der Internationalen Föderation für Therapie- und Beratungswahl. Sie stellen die Qualität ihrer Forschung, die Theologie und die Annahmen über Homosexualität in Frage, die den Bericht ausmachen.

Die Audienz fand nach der Morgenmesse in der Residenz des Papstes im Vatikan statt. Jayne Ozanne schilderte dem Kirchenoberhaupt, sie habe sich der Therapie unterzogen, nachdem ihr in der Kirche erklärt worden sei, sie könne „niemals Ehefrau, Mutter oder Großmutter sein“.

Sie hingegen bete darum, dass sich alle Menschen bewusst würden, kostbare Kinder Gottes zu seien, so, wie sie sind. Ganz sicher war sie sich allerdings nicht, dass Franziskus wüsste wovon sie spräche. Deshalb fragte sie den Heiligen Vater ganz direkt ob er wüsste, was Konversions-Therapie sei. Der Papst bejahte es.

Gleich am nächsten Tag sagte Papst Franziskus im Vatikan, dass ihn Politiker, die gegen Homosexuelle, Zigeuner und Juden wüten, an Hitler erinnern: „Es ist kein Zufall, dass hin und wieder für den Nationalsozialismus typische Symbole auftauchen“, sagte er in einer Ansprache an die Teilnehmer einer internationalen Konferenz zum Strafrecht.

„Und ich muss Ihnen gestehen, dass ich, wenn ich solche Reden von jemandem höre, der für die Ordnung oder für eine Regierung verantwortlich ist, an Reden von Hitler in den Jahren 1934 und 1936 denke“, sagte er abweichend von seinem vorbereiteten Manuskript.

„Der Verfolgungswahn von Juden, Zigeunern und Menschen mit homosexuellen Neigungen ist heute typisch und durch und durch repräsentativ für eine Kultur des Verfalls und des Hasses. Was damals getan wurde, passiert heute wieder.“

In einer so autoritären Struktur wie der katholischen Kirche bräuchte der Papst allerdings keine unsäglichen Hitler Parallelen. Eine einfache, unfehlbare Verkündigung würde genügen: Homosexualität ist gottgewollt und gut.

Und damit gut,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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