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Sicherheit kostet so wenig bei

Gay Royale

homo.net Info vom 21. Oktober 2021
von Webmaster Jan

 

Im Matriarchat der Bienen kann jede Arbeiterin Königin werden, wenn sie 16 Tage lang mit genügend Gelée royale gefüttert wird. Zukünftige Könige entwickeln sich dagegen neun Monate lang wie alle anderen Menschen auch. Königliche Muttermilch macht da keinen Unterschied. Entscheidend sind die Gene. Das soll sich jetzt ändern.

Die Holländer haben als erstes Volk der Erde vor über 20 Jahren die Ehe für alle eingeführt. Ihre Königliche Hoheit, Prinzessin Amalie (17), wird Ende des Jahres 18. Was wäre, wenn sie sich in eine Frau verlieben würde? Diese ziemlich hypothetische Frage stellten sich einige Abgeordnete aufgrund eines fiktiven Romans. Diese Woche hat die Regierung Klarheit geschaffen. Sie „findet, dass ein Thronfolger auch eine Person des gleichen Geschlechts heiraten kann.“

Bei den Kindern ist der Fall noch nicht geregelt. Denn in der Verfassung ist die Thronfolge noch immer strikt an erbliche Abstammung gebunden.

In den 12 europäischen Monarchien sollte rein statistisch mindestens einer der Thronfolger schwul sein. Zugeben tut es derzeit keiner.

In der absoluten Wahlmonarchie Vatikanstadt ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zukünftiger Pontifex schwul ist, statistisch gesehen am höchsten. Dass sich dieser auch outen würde, ist derzeit nicht einmal in ganz weiter Ferne auch nur Ansatzweise zu erkennen. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr ...

Das dürfte auch jede Diskussion in Großbritannien im Keim ersticken. Ihr Monarch ist immer auch Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Der Regent muss aber gar nicht verheiratet sein, müsste also nur so gut heucheln können wie der Papst. Er könnte in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben. Ein erbberechtigtes Kind wäre durch Leihmutterschaft oder künstliche Befruchtung denkbar. Lügen ist nur eine ganz kleine Sünde. Und was dem Papst recht ist …

Doch es bewegt sich was. Vor zwei Jahren ehelichte Lord Ivar Mountbatten (58), ein Cousin der Queen, seinen langjährigen Partner. Königliche Familien lieben Hochzeiten. Gerne hätten sie an der Trauung teilgenommen. Aber sie waren alle wegen Terminproblemen verhindert. Schade.

In Schweden kann die Regierung der schwulen Ehe eines Prinzen zustimmen, adoptierte Kinder sind von der Thronfolge ausgeschlossen. Den Segen der Kirche hätten sie, denn seit 2009 gibt es hier Segenssprüche für schwule Paare, die auch den Begriff Ehe enthalten. Erstaunlich, dass die das dürfen, während der deutsche Klerus sich noch immer auf das Segnungsverbot des Vatikans für schwule Sünder beruft.

In Norwegen ist die Situation ähnlich wie in Schweden. In der lutherisch dänischen Kirche können homosexuelle Paare seit 2012 kirchlich heiraten. Auch hier gibt es noch die ungelöste Frage der Thronfolge.

Ausgerechnet das erzkatholische Spanien ist am Fortschrittlichsten und das hat gute Gründe. 2008 sprach sich die damalige Königin Sofia (83) gegen die gleichgeschlechtliche Ehe aus. Sie erzürnte damit die LGBT Community nachhaltig. Ihr Sohn König Felipe VI. (53) änderte dieses schwulenfeindliche Image der königlichen Familie. Er zierte 2015 die Titelseite eines schwulen Magazins. Er gilt als erster spanischer Monarch, der ein offenes Ohr für die Anliegen der Gay Community habe.

Die Regierung muss einer Ehe nicht direkt zustimmen, auch andere Hürden gibt es keine. Eheliche und uneheliche Kinder sind in Spanien gleichberechtigt. So könnte ein adoptiertes Kind oder eines, das durch Samenspende entstanden ist, durchaus die Thronfolge in einer gleichgeschlechtlichen Ehe sichern.

Wer hätte das gedacht
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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