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Liebe besiegt alles

homo.net Info vom 14. Oktober 2021
von Webmaster Jan

 

Die stärkste menschliche Zuneigung ist die Liebe.

Die alten Griechen kannten gleich vier Formen der Liebe: Verwandtschaft oder Vertrautheit nannten sie Storge. Philia bezeichnete Freundschaft und platonisches Verlangen. Sexuelle Lüste und romantisches Begehren wurden nach dem Gott Eros benannt, während die sich selbst vergessende, entleerende oder göttliche Liebe Agape hieß.

Nicht alle machten diese feinsinnige Differenzierung mit. In der griechischen Übersetzung der Bibel hat das Verb agapo die gleiche Bedeutung wie phileo. Wie so oft beim Lieben versagt die Bibel auch hier.

Die Lateiner unterscheiden zwischen amare, Lieben, und amicitia, Freundschaft. Amare kommt von Amor, dem römischen Gott der Liebe. Seine Pfeile treffen ins Herz und erwecken dadurch die Liebe. Widerstehen kann man ihm nicht. Auf wen auch immer das nackte Knäblein feuert, der ist umgehend bis über beide Ohren verknallt. Omnia vincit amor, wörtlich: Amor besiegt alles. Trefflicher übersetzt: Liebe besiegt alles.

Im Original geht der Satz natürlich weiter. In seinen Hirtengedichten (42 - 39 vor Christus) schreibt der römische Dichter Vergil (70 - 19 vor Christus): Omnia vincit Amor: et nos cedamus Amori: Liebe besiegt alles: Und wir geben der Liebe nach.

Ein Schelm, wer böses dabei denkt, dass Amor Anagramm von Roma ist. In der Antike wurde tatsächlich Amor häufig als geheimer Name der Ewigen Stadt Rom(a) benutzt. Der Plural amores dagegen umschrieb Liebesaffären und sexuelle Abenteuer.

Rom, Roma, da ist es zur Romantik nicht mehr weit.

Gefühlsbetont und schwärmerisch wird von romantischen Menschen die Wirklichkeit idealisiert. Lange Zeit kam die Menschheit ohne Romantik aus. Erst der höfisch-ritterliche Minnegesang des Mittelalters (13. und 14. Jahrhundert) ließ Gefühle der Romantik aufkommen. Der Buchstabe A wie Amor findet sich auf vielen Ritterrüstungen und Wappen.

Ritterdichtungen wurden zu Romanen und diese zur Romanze.

Was bei Vergil und im Mittelalter noch recht überschaubar war, wird heutzutage immer komplizierter. Manche Menschen beschränken sich auf rein sexuelle oder rein emotionale romantische Beziehungen.

Die wichtigsten romantischen Identitäten sind: Homoromantik, Heteroromantik, Biromantik, Aromantik, Panromantik und Demiromantik, je nachdem ob man romanisch vom eigenen, vom anderen oder von beiden Geschlechtern angezogen wird, gar keinen Draht zur Romantik hat, alle romantisch begehrt oder erst romantisch wird, nachdem sich eine starke emotionale Bindung eingestellt hat.

Grauromantisch wird man keineswegs, wenn man alt und grau ist. Grauromantiker leben in der Grauzone zwischen romantisch und unromantisch. Für sie ist emotionelle oder romantische Anziehung selten und schwach oder wird als bedeutungslos empfunden.

Romantische und sexuelle Orientierung können, müssen aber nicht übereinstimmen. Die Auswahl der sexuellen Orientierungen treibt heute noch wildere Blüten als die romantische Vielfalt. Da hilft nur noch ein Fachlexikon weiter. Auf HomoLex.com werden sie alle erklärt:

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Hoffnungslos romantisch
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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