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Wenn Bouletten schwul werden

homo.net Info vom 9. Juni 2022
von Webmaster Jan

 

Wenn belegte Brote und Hackfleisch in Brötchen schwul werden, ist es Juni. Der Pride Monat bringt alle Jahre wieder Politiker, Firmen, Medien, Organisationen, Staaten und angebliche Wissenschaftler auf rosa Gedanken.

Ein Marketing Genie wie Elon Musk (50) schafft es mit einem einzigen Tweet, eine weltweite Empörungswelle zu provozieren, die jeden Tsunami wie einen Sturm im Wasserglas erscheinen lässt. Am letzten Mai veröffentlichte er mit seinem neuen 44 Milliarden Dollar teuren Spielzeug ein Bildchen, das 25 weltbekannte Logos in Regenbogenfarben zeigt: „Der Juni ist fast da - hier kommts!“.

Anschließend braucht er sich nur zurücklehnen - was er wahrscheinlich nicht macht, und abwarten - was er erstklassig kann. Denn ab sofort zerfleischt sich online die Meute selbst und viele Medien berichten. Das ist kostenloses Pink Marketing vom Feinsten. Hat er sich gar über die LGBT Community lustig gemacht oder den sagenhaften Erfolg von Pinkwashing angeprangert? Wieso haben Hunderttausende Internetbesucher keine anderen Sorgen und etliche Medien keine besseren Inhalte?

Mir vergeht bei LGBT-Sandwiches (Letture, Guacamole, Bacon & Tomato) genau so der Appetit wie bei Regenbogenfritten. Die sind schon normal zubereitet eine Zumutung für jeden Gaumen. In Regenbogenfarben kommen sie einer Vergewaltigung für Auge, Mund und Magen gleich.

Wo bleibt der Shitstorm, wenn das kuweitische Außenministerium den ranghöchsten US-Diplomaten wegen „Unterstützung der Homosexualität“ einbestellt? Die dortige US-Botschaft begrüßte den Monat Juni im Namen ihres Präsidenten Joe Biden (79): „Alle Menschen sollten mit Respekt und Würde behandelt werden und frei von Angst leben können, unabhängig davon, wer sie sind und wen sie lieben.“

Der US-Botschaft wurde daraufhin ein Memorandum überreicht, das „zum Respekt der in Kuweit geltenden Gesetze und Regulierungen“ ermahne. Das Golfemirat vergibt für Homosexualität großzügig bis zu sieben Jahre Knast.

Amnesty International frohlockte noch im Februar dieses Jahres über einen Durchbruch für die Rechte von Transgendern in der Region. Das Verfassungsgericht des Emirates hatte ein Gesetz aufgehoben, das „die Nachahmung des anderen Geschlechts“ unter Strafe stellte.

Jetzt dürfen also auch die Menschen in Kuweit über Charlies Tante (1930), Viktor und Viktoria (1933) und den Rosenkavalier (1911) straffrei lachen. Einen Durchbruch für Menschenrechte kann ich bei diesen minimalen Zugeständnissen an die Freiheit der Kunst noch nicht erkennen. Statt dies als Aufbruch zu feiern, wäre ein Abbruch der geschäftlichen Beziehungen ein schöner Beitrag für den Pride Monat Juni. Aber auf die braune Suppe aus Kuweit will absolut niemand verzichten. Statt auf billiges Öl verzichten wir lieber auf Frauen in Hosen und Männer in Drag.

„Die Welt“ des Springer Verlages ist besonders bigott beim pinken Brainwahing. Pünktlich zum ersten Tag des Pride Monats veröffentlichen sie einen Artikel von fünf Gastautoren. Die werfen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, zu leugnen, „dass es nur zwei Geschlechter gibt“. Auch würden Kinder „indoktriniert“ und „aufdringlich sexualisiert“. Sie wollten der Fehlinformation der „Vielgeschlechtlichkeit“ auf die Spur kommen. Ihr Pamphlet ist massiv Homo- und Transfeindlichkeit, wissenschaftlich nicht fundiert und trieft vor Fake News.

120 Wissenschaftler, Mediziner, Psychologen, Pädagogen und Vertreter anderer Professionen aus ganz Deutschland hätten sich ihrem Aufruf angeschlossen: „Schluss mit der Falschberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks!“

Aber Homo- und Transfeindlichkeit ist keine Meinung, sondern Menschenfeindlichkeit. Sie zeugt von Unbildung und nicht zuletzt von unglaublicher Dummheit. Viele ordentlich recherchierende Medien bliesen zum Protest gegen den wissenschaftlich völlig unhaltbaren Artikel sowie die reißerische Aufmachung. Wenn am selben Tag die Regenbogenfahne vor dem Springer-Konzern in Berlin gehisst wird, sei das mindestens bigott.

Wenn renommierte Formate wie die „Sendung mit der Maus“ oder „Quarks“ über gesellschaftliche Vielfalt, Homosexualität oder Transgeschlechtlichkeit berichten, ist das für jeden jungen Menschen eine gute Nachricht. Aufklärung über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt versetzt sie wie keine Generation vor ihnen in die tolle Situation, so zu sein, wie sie sind. ARD, ZDF und Co. sei Dank.

Der Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906 - 1945) hält die Dummheit für einen gefährlichen Feind des Guten. Gegen das Böse ließe sich protestieren. Es könne notfalls mit Gewalt verhindert werden. Gegen die Dummheit seien wir wehrlos. Zwei Jahre bevor er für seine Lehren von den Nazis gehängt wurde, schrieb er von der Dummheit: „Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. ... Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen.“

Er hielt keineswegs die Mehrzahl der Menschen für dumm. Es komme darauf an, ob Machthaber sich mehr von der Dummheit oder von der inneren Selbstständigkeit und Klugheit der Menschen versprechen.

Aufklärung ermächtigt Menschen und schwächt ihre Machthaber. Mit jedem Menschen, der dank genuinem Pride über die wahre Natur der Homosexualität aufgeklärt wird, sinkt die Macht von Autokraten, Despoten und Diktatoren dieser Welt.

http://homo.net/news/Von_der_Dummheit

Wahrhaft und wehrhaft schwul
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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