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Homophobe Schwuchteln

homo.net Info vom 6. Juni 2024
von Webmaster Jan

 

„Keine Zulassung von Homosexuellen mehr: Es gibt schon zu viel Schwuchteln in den Seminaren.“ Der Tatbestand der Beleidigung ist eindeutig. Ebenso offensichtlich ist die Wortakrobatik des Vatikans, mit der diese Beleidigung aller Schwulen durch Papst Franziskus (87) vertuscht, verharmlost und entschuldigt werden soll. Du sollst nicht lügen, heißt es dazu im achten Gebot der Bibel.

Mehr als 200 italienische Bischöfe hatten sich am 20. Mai 2024 zu einer Bischofskonferenz im Vatikan versammelt, bei der Franziskus seine Ablehnung homosexueller Seminaristen mit einer vulgären Beleidigung bekräftigte.

Die italienische Presse war entsetzt, hatte der Papst doch unmissverständlich gesagt: „Basta ammettere omosessuali: nei seminari c’è già troppa frociaggine“, was im Deutschen weit weniger beleidigend klingt als im Italienischen: „Schluss mit der Aufnahme von Homosexuellen: In den Seminaren gibt es schon zu viele Schwuchteln“.

Für das Wort Schwuchtel gibt es im Italienischen zwei Wörter mit höchst unterschiedlicher Konnotation:

Frocio: Dieses Wort ist im Italienischen weniger beleidigend als das Wort Schwuchtel. Es wird manchmal sogar als Synonym für schwul verwendet.

Frociaggine: Dieses Wort ist vulgär und herabwürdigend. Es wird abwertend verwendet und ist sehr beleidigend und diskriminierend.

Über eine Woche dauerte der Presseskandal in den größten italienischen Zeitungen, bis der Papst zu seiner Entschuldigung vorbrachte, er habe nicht gewusst, WIE beleidigend „frociaggine“ sei. Das ist sehr unglaubwürdig von einem Mann, der seit seiner Kindheit Italienisch spricht. Wenn er ein vulgäres Wort wie „frociaggine“ benutzt, ist er sich seiner beleidigenden Bedeutung bewusst. Zur Entschuldigung der Heiligen Stuhl: „Der Papst hatte nie die Absicht zu beleidigen“.

Das Heilige Sitzmöbel verschleiert mit viel jesuitischer Wortakrobatik, dass einige Bischöfe den Text für die Zulassung zum Priesterseminar „modernisieren“ wollen: Sogar ein Homosexueller könne aufgenommen werden, wenn er eine „ernsthafte Entscheidung“ zur Keuschheit nachweise. Franziskus sagt dazu radikal Nein.

So bleibt alles beim Alten. Nach wie vor müssen sich schwule Geistliche in der Kirche verstecken und ihre Sexualität verleugnen. Nach wie vor werden sie dabei von kirchlichen Institutionen geduldet und inoffiziell unterstützt. Nach wie vor gibt es zu viele Lügner unter den Kirchenfürsten.

Es gibt nicht zu viele Schwule in der Kirche, sondern zu viele homophobe Schwule.

Sicher frocio, frociaggine sicher nicht!
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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