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Iron Fist in der Aluflasche von

Jetzt also doch

homo.net Info vom 21. Februar 2019
von Webmaster Jan

 

Jetzt also doch: Gesundheitsminister Jens Spahn bezeichnet diese Woche im Interview mit der TAZ Homo-Heilung als eine Form der Körperverletzung. Im letzten Jahr zierte er sich noch gewaltig beim Thema Konversionstherapie. Jetzt will er das Heilen von Homosexualität auch in Deutschland endlich verbieten. Eine Lösung soll es bis zum Sommer geben:

„Homosexualität ist keine Krankheit und deswegen ist sie auch nicht therapiebedürftig. Deswegen bin ich für ein Verbot der Konversionstherapie. Ich halte nichts von diesen Therapien, schon wegen meines eigenen Schwulseins. Ich sage immer, der liebe Gott wird sich was dabei gedacht haben.“

Der Grüne Politiker Volker Beck hatte bereits 2013 einen Gesetzentwurf eingebracht. Damals wollte er Konversionstherapien als Ordnungswidrigkeit mit mindestens 500 Euro Geldbuße bestrafen. Das ist wohl für 2019 eine Nummer zu klein.

Das Berufsrecht sollte regeln, dass es Konsequenzen für die Ausübung des Berufs hat, wenn jemand diese Therapien anbietet. Im Sozialrecht sollte erklärt werden, dass es keine Vergütung für diese Angebote geben darf. Und das Strafrecht sollte ein abschreckendes Strafmaß androhen. Eine Geldbuße in Höhe von 500 Euro finden auch wir nicht übermäßig abschreckend.

Im August letzten Jahres war Jens Spahn noch ratlos. Jetzt will er eine Schnellstudie bei der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld in Auftrag geben. Dabei soll zusammengetragen werden, was in anderen Ländern rechtlich passiert ist, zum Beispiel in Malta, New York und Australien.

Konversionstherapien sind Angebote, mit denen Schwule und Lesben heterosexuell gemacht werden sollen. Bis heute behaupten evangelikale Organisationen, dass Homosexualität eine Krankheit sei, die geheilt werden müsse.

In den vergangenen Jahren berichteten wir und viele andere Medien immer wieder über Organisationen, die solche Pseudo-Therapien in Form von Gesprächen, Gebeten oder gar Exorzismen anbieten. Die meisten Ärzte sind sich einig, dass solche Angebote gefährlich für die Betroffenen sind.

Konversionstherapien werden in Deutschland überwiegend von kirchlichen Organisationen angeboten. Die sind auch in der Union organisiert. Jens Spahn muss sich mit dem Gesetz also auch gegen die Widerstände in der eigenen Partei durchsetzen.

Auch Du wirst vom Gesundheitsminister aufgefordert: „Jeder, der konkrete Vorschläge hat, ist herzlich willkommen. Aber die Debatte krankt daran, dass jeder sagt: Müssen wir regeln. Eine Petition ist schnell geschrieben. Die Frage, wie wir das konkret regeln, ist noch nicht beantwortet.“ Schreibe ihm Deine Meinung an

Hoffnungsfroh,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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