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Iron Fist in der Aluflasche von

Wer ist der Dreizehnte?

homo.net Info vom 3. August 2023
von Webmaster Jan

 

Jesus liebt. Jesus liebt auch Dich - so Du kein Mann bist.

Vor vier Jahren lud Rosa von Praunheim (80) anlässlich seiner Ausstellung „Der kleine und der große Penis“ in die Galerie Gustav von Hirschheydt am Berliner Walter-Benjamin-Platz zu orgiastischen Teeparties ein: „Nein, schocken will ich niemanden, das ginge heute gar nicht mehr.“ Wie unrecht er damals hatte.

Jetzt hat er „Jesus liebt“ für die barocke Kulturkirche St. Egidien in Nürnberg gemalt. Die Bilder zu „Liebe, Sex und Christentum“ entstanden für diese Ausstellung im Rahmen der Pridewochen zum CSD in Nürnberg.

Den kitschigen Schutzengel, der immer noch in vielen deutschen Kinderzimmern rumhängt, umgibt er mit dornigen Rosen und schreibt darunter „Fake News“.

Maria erscheint in Begleitung eines Kängurus und eines hellroten Papagais. Auf ihrem Heiligenschein steht auf Französisch: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“. Rosa schreibt unter das Bild mit naiver Kinderschrift: „mit wem hat sie gevögelt?“

Drei Gemälde wurden in weiser Voraussicht verhüllt. Die pornografischen Kunstwerke wurden hinter einem Vorhang gezeigt, so dass sie für Jugendliche unzugänglich waren.

Da steht auf dem Heiligenschein des Papstes: „Der Papst träumt von der Liebe“. Elf nackte Schwarze sehen zu, wie der Zwölfte aus einem weiß-schwarzen Paar ein Sandwich macht: „Ficken für den Frieden“. Wen der weiße Mann darstellen soll, können wir uns leicht denken. Aber wer ist der dreizehnte Jünger?

Thomas Zeitler ist Pfarrer für Kunst- und Kulturarbeit. Vor der Ausstellung hatte er hoffnungsvoll erklärt: „Wir versuchen eigentlich, zwischen der kirchlichen Kultur und der Kultur ‚draußen‘ Begegnung zu schaffen oder auch mal Konfrontation.“ Sie wollten eine Debatte darüber anstoßen, ob Kirchen wirklich offene Orte für alle Menschen sind.

Nein, das sind sie nach wie vor nicht. Eingefleischte Kirchgänger wollen blind glauben, nicht debattieren. Die Gemeinde berichtete von Reaktionen, die von ernsthafter Kritik bis hin zu Hass und Hetze reichten. Nach nur fünf Tagen erzwangen die vermeintlich christlichen Kritiker das Aus für die Kunstausstellung.

„Die Schließung sei zu erwarten gewesen“, kommentierte Rosa von Praunheim im Radio: „Ich war begeistert natürlich, dass da eine Reaktion ist. Ist doch schön, wenn Leute sich aufregen“.

Der Streit geht weiter. Ein asozialer Sozialpädagoge der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch hat Strafanzeige gegen die Verantwortlichen gestellt. Hat er den Vorhang mit der Warnung übersehen?

Doch „Jesus liebt“ weiter. Ab sofort in der KREIS-Galerie neben dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Anschließend wandert die Ausstellung nach München und Hamburg.

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Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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