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Cruise wie in der Oper

homo.net Info vom 12. Januar 2023
von Webmaster Jan

 

Der folgende Artikel ist beleidigend und diskriminierend. Er enthält eine Menge veralteter Ansichten sowie eine kritische Diskussion über die Darstellung von ethnischen und sozialen Gruppen in Kunst und Kultur. Anhänger des N-Wortes können getrost weiterlesen, das Wort Neger wird im Text nicht verwendet werden. Und gegendert wird auch nicht.

Schwule mögen Oper. Hier geht es schon los mit den Vorurteilen. Carmen von Georges Bizet ist eine der beliebtesten Opern, obwohl oder gerade weil sie gegen alle heute politisch korrekten Regeln verstößt. Gleich zu Beginn schieben Soldaten Wache - alles Männer, keine Soldatinnen dabei. Sie beobachten zum Zeitvertreib die Menge - ganz ohne auf ihr Handy zu schauen.

In Afghanistan war das anders. Da haben überall auch Frauen mutig mitgekämpft und ihren Mann gestanden. Nur beim Fallen machten sie nicht mit. Alle 31 im Zinksarg heimkehrenden Soldatinnen waren Männer.

Die Menge in der Oper Carmen ist bunt - massenhaft Zigeunerinnen, Pardon, People of Color, Menschen mit Migrationshintergrund. Allein schon die kulturelle Aneignung gilt heute als Zumutung, denn natürlich steckt in jeder dieser Zigeunerinnen eine dunkel geschminkte Weiße.

Die Weiber rauchen. Das geht gar nicht mehr, weder das Wort Weiber noch das Rauchen, weder ihre laszive Kleidung - die mehr enthüllt als verhüllt - noch das ungenierte Flirten mit den Männern. Großer Liebe und maßloser Eifersucht folgt der Tod durch das Messer.

Die rauchenden Zigeunerinnen schauen in ihrer Arbeitspause nicht schnell mal aufs Handy, um die ach so wichtigen Likes nicht zu verpassen, die ihr Leben erst richtig lebenswert machen. Sie machen die Männer an und werden von denen begafft. Scharf Geschossen wird mit einer Blume. Sie entpuppt sich als tödlich.

Das waren noch Zeiten! Einfach in der Menge baden, ohne Smartphone cruisen, nicht mit fernen Unbekannten chatten, sondern mit den Anwesenden im Hier und Jetzt flirten, plaudern, rummachen.

Über 5.000 schwule Adressen gibt es auf gay-szene.net. Keine trägt den Hinweis: Handy-Freie-Zone. Nur so aber wäre sichergestellt, dass sich die Menschen mit den anwesenden Mitmenschen beschäftigen statt mit fernen Traumprinzen zu texten. Wir bekommen das bei der Moderation des Forums täglich mit:

„Dein Kommentar, Veranstaltungshinweise, Lob und Kritik ...“ heißt der Titel das Forums für jeden Eintrag. „Dein Beitrag muss jugendfrei formuliert sein“ steht da, sowie in rotem Fettdruck: „Kontaktanzeigen aller Art werden nicht veröffentlicht sondern gelöscht.“

Diese Hinweise nutzen kaum etwas. 90 % aller eingehenden Kommentare müssen wir löschen, einige, weil sie unverhohlen die tollsten Sex-Abenteuer beschreiben, der überwiegende Teil, weil die Kommentatoren lieber das Forum zur Partnersuche missbrauchen, statt sich vor Ort mit denen die da sind zu unterhalten, zu flirten und zu lieben.

Wer einen Ort populär machen möchte, geht vor allem erst einmal selbst häufig dort hin. „Ich war da - nix los“ gilt nicht. Einmal ist keinmal. Wenn Du dann den Platz genau beschreibst, wie man hinkommt, wann man hinkommt, wer da hinkommt und wieso man dort hinkommen soll - wird der Ort von alleine populär - ganz ohne Kontaktanzeigen, ohne Verabredungen, ohne Beschreibung von Sex. All dies wird sowieso nicht veröffentlicht! (Siehe die Regeln in rotem Fettdruck)

Für die, welche vergessen haben, was „jugendfrei“ bedeutet: Keine sexuellen Handlungen, auch nicht in Andeutungen. Jugendfrei ist, wenn Ernie und Bert 50 Jahre lang im selben Bett schlafen und sich dabei niemals anfassen oder lieben, sondern immer nur gute Freunde sind, die sich gelegentlich zoffen.

Wenn Du in die Sauna gehst und schreibst: „Wir hatten zu fünft viel Spaß im Dampfbad“, weiß jugendfrei jeder sofort, was da los war und kommt irgendwann hin. Wirst du sprachlich zu explizit, dann kannst Du Dir die Mühe sparen. Der Beitrag wird sicherlich nicht veröffentlicht sondern gelöscht.

Das Handy ist beim Ausgehen praktisch um den Ort zu finden. Dann ausschalten - was erleben - einschalten, den Weg nach Hause finden und noch auf dem Weg oder später im Forum von gay-szene.net drüber schreiben. Wer vor Ort das Abschalten vergisst, wird deutlich weniger erleben und hat dann nichts zu schreiben.

Klar, wir cruisen inzwischen alle online. Anzeige auf homo.net aufgeben, 2 bis 3 E-Mails wechseln, deren Inhalt überwiegend klärt: Aktiv oder passiv? Save oder PrEP? Bei Dir oder bei mir? Jetzt oder wann? Und dann die Tür auf, raus aus den Klamotten, rein ins Bett - Licht aus ...

Stopp - da fehlt doch noch was - ach ja, noch VOR der Tür kommt „das Handy aus!“ Denn wenn der „tolle“ Lover selbst im Bett noch weiter chattet, kannst Du ruhig sofort aufstehen, Dich anziehen und gehen. Du wirst nichts verpassen.

https://gay-szene.net

Handyfreies Cruising
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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