Schwule Tugend
homo.net Info vom 7. Februar 2019
von Webmaster Jan
Als Folge eines kolonialen Gesetzes der Portugiesen galt Homosexualität in Angola als widernatürlich und unmoralisch - und damit als strafbar. Der südafrikanische Staat hat jetzt per Gesetz die Entkriminalisierung von Homosexualität verabschiedet.
Damit nicht genug. Die Regierung in Luanda hat auch jegliche Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verboten. Jeder, der sich weigert, Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu beschäftigen oder ihnen Dienstleistungen anzubieten, kann nun mit bis zu zwei Jahre Gefängnis bestraft werden.
Da wird das Motto des Landes Programm: Virtus Unita Fortior, auf Deutsch etwa: Tugend wird vereint stärker.
Angola geht damit einen entscheidenden Schritt in Richtung zur Verbesserung der Menschenrechte. Die 69 anderen Länder der Welt, die immer noch einvernehmlich gleichgeschlechtlichen Sex unter Strafe stellen, sollten diesem Beispiel folgen.
Tun sie aber nicht. In Tschetschenien sind erneut Dutzende Homosexuelle festgenommen und gefoltert worden, berichten Menschenrechtler. Das Regime von Gewaltherrscher Kadyrow spricht von totalen Lügen.
In russischen, sozialen Medien können sich auch Homosexuelle anonym austauschen. Deren eindringliche Warnung letzte Woche: „Ich bitte alle, die noch frei sind, diese Nachricht ernst zu nehmen und so schnell wie möglich aus der Republik zu fliehen. (...) Seien Sie vorsichtig und verlassen Sie die Republik so schnell wie möglich.“
Es ist die Rede von einer weiteren Festnahmewelle von tschetschenischen Jungs und Mädels.
Die Verfolgung hat nie aufgehört. Enthüllungen der „Nowaja Gazeta“ und Menschenrechtler über die Verfolgung von Homosexuellen hatten vor zwei Jahren weltweit Entsetzen ausgelöst. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach Präsident Wladimir Putin auf das Thema an. Moskau war aufgrund des Drucks gezwungen, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Allerdings sei dieses niemals ernsthaft geführt worden, kritisieren Menschenrechtler. Moskau lässt den tschetschenischen Herrscher, Ramsan Kadyrow, und seinen Sicherheitsapparat weiterhin gewähren.
Schwule gibt es in Tschetschenien offiziell nicht. Sie gelten als schädliche Elemente und werden als Schande für die ganze Familie angesehen. Viele Homosexuelle schweigen deshalb aus Angst vor Erniedrigungen und Gewalt, auch begangen durch Verwandte. Es gibt immer wieder Berichte über Ehrenmorde, bei denen Schwule von ihren Angehörigen umgebracht werden.
Tugend wird vereint stärker,
Jan
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vom homo.net Team