Regenbogen Regierung mit Mutterverleih
homo.net Info vom 15. Juli 2021
von Webmaster Jan
„Heute ist ein historischer Tag“, meinte der neue schwule Gesundheitsminister Israels: Alleinstehende Männer und gleichgeschlechtliche Paare dürfen künftig mithilfe von Leihmüttern Kinder bekommen. Letzten Sonntag verpflichtete Israels oberstes Gericht das Parlament endgültig binnen sechs Monaten zur Gleichberechtigung aller beim Kinderkriegen.
Das derzeitige Gesetz stelle einen schweren Verstoß gegen die Menschenrechte dar, heißt es in der Urteilsbegründung: „Wir können uns nicht mit der fortgesetzten schweren Verletzung der Menschenrechte durch die bestehende Regelung der Leihmutterschaft abfinden.“
Die Entscheidung beendet einen mehr als zehnjährigen Rechtsstreit. Bereits im Februar 2020 hatte das Gericht ein ähnliches Grundsatzurteil gefällt. Damals sollte die Regierung innerhalb eines Jahres eine entsprechende Gesetzesänderung verabschieden. Doch konservative ultra-orthodoxe Abgeordnete stellten sich quer und verzögerten damit das Ende der queeren Diskriminierung bis heute.
Leihmutterschaft, also die Austragung eines Kindes für andere Menschen, war in Israel 1996 für Ehepaare legalisiert worden. Später durften auch alleinstehende Frauen sich so ihren Kinderwunsch erfüllen. Vom Gesetz ausgeschlossene Männer und schwule Paare suchten sich ihre Leihmütter in Indien, Nepal, Thailand oder den USA. Das ist teuer, kompliziert und ethisch höchst fragwürdig für alle Beteiligten.
Das alles soll sich jetzt ändern. Gesundheitsminister Nitzan Horowitz (54), Vorsitzender der linken Partei Meretz, lebt offen mit seinem Lebensgefährten in Tel Aviv. Die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare werde nun ein Ende haben, sagt der Minister. Sein Ministerium werde die Vorgaben des Gerichtes umsetzen. Homophobe, religiöse Abgeordnete kritisieren das Urteil dagegen weiterhin scharf.
Auch bei der jetzigen Regierung von Ministerpräsident Naftali Bennett (49) wird das Thema für Diskussionen sorgen, da die Koalition acht Parteien aller Couleur umfasst. Auch eine arabische Partei ist erstmals mit an der Macht. Mitte Juni wurde die neue Regierung mit einer knappen Mehrheit von nur einer Stimme vereidigt. Damit fand die politische Dauerkrise in Israel mit vier Wahlen binnen zwei Jahren ihr vorläufiges Ende.
Israel gehört bei den Rechten von Homosexuellen zu den tolerantesten Ländern im Nahen Osten. Gleichgeschlechtliche Paare können jedoch noch immer nicht heiraten, und es gab bisher Probleme bei Adoption und Leihmutterschaft. Strengreligiöse Parteien hatten bis zum Regierungswechsel vor einem Monat größten Einfluss auf die Politik des Landes. Sie lehnen Gesetzesänderungen zugunsten von Schwulen und Lesben grundsätzlich ab, weil sie diese als Verstoß gegen jüdische religiöse Gebote ansehen.
Die Gay Pride Parade, die seit 2002 jedes Jahr in Jerusalem stattfindet, sieht sich in der Regel mit Protesten der extremen Rechten und der Ultraorthodoxen konfrontiert. Auch in diesem Jahr fand die Jerusalemer Pride Parade unter starkem Polizeischutz statt. Tausende Polizisten eskortierten die Demonstranten, während Dutzende Mitglieder von rechtsradikalen Organisationen gegen den Marsch protestierten mit dem Schlachtruf „Jerusalem ist nicht Sodom“. Frieden für Schwule ist noch in weiter Ferne.
Aber alljährlich vollbringt die Gay Pride Parade in Jerusalem was bisher keinem religiösen Wunder gelang: Sie vereint die drei großen Religionen des Landes, die den Rest des Jahres hoffnungslos verfeindet sind. Für einen Tag sind sich Juden, Christen und Moslems einig in ihrer grenzenlosen Homophobie. Ihr Allmächtiger hat viele Namen: Ob Jehova, Gott oder Allah, angeblich fänden sie alle drei Homosexualität schändlich. So stehe es in der Thora, der Bibel, im Koran.
In der neuen Regierung sitzen etliche Abgeordnete die offen schwul leben. Sie macht Hoffnung darauf, dass sich auch Jehova, Gott und Allah eines Tages gemeinsam an einen himmlischen Tisch setzen werden und unfehlbar beschließen, dass Homosexualität doch völlig normal sei.
Daran glaube ich
Jan
Webmaster
vom homo.net Team