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Ein schwuler Kuss ist kein Verbrechen

homo.net Info vom 16. Dezember 2021
von Webmaster Jan

 

„Wenn man etwas verändern will, darf man sich nicht verstecken.“ Der Kurde Amed Sherwan (23) versteckt sich wahrlich nicht mehr, seit er vor vier Jahren in Deutschland Asyl bekommen hat. Nur so kann ein Kampf David gegen Goliath sogar mit Facebook (17) gewonnen werden. Seine oft lebensgefährlichen Aktionen stärken unsere Demokratie.

Auch Journalist und Entertainer Jan Böhmermann (40) motzt unsere Demokratie regelmäßig erfolgreich auf. Letzten Freitag präsentierte er in der neuesten Ausgabe vom „ZDF Magazin Royale“ eines der gemeinsamen Feindbilder. Bestechend gründlich recherchiert stellt er pointiert fest: „Facebook ist ein Monster, das niemand stoppt.“

Außer gelegentlich Amed Sherwan. Sein Aktivismus geht oft gefährlich weit. Seine provokanten Aktionen bringen ihm Anfeindungen von vielen Seiten ein, aber auch große Solidarität. Beim Berliner CSD 2018 prangte auf seinem T-Shirt die Aufschrift „Allah ist gay“. Auf einer pro-palästinensichen Demo trug er ein Plakat, auf dem sich ein Jude und ein Araber küssen.

In Hamburg demonstrierte er gegen eine Kundgebung von rund 250 Islamisten mit einem Plakat: „Alle Menschen sind gleich an Würde geboren und frei. Doch die Ehre Mohammeds geht mir am Arsch vorbei.“ Kaum verwunderlich, dass er selbst in Deutschland von Muslimen bedroht und tätlich angegriffen wird.

2020 unterzeichnete auch er einen offenen Brief an Kevin Kühnert (32), damals noch Bundesvorsitzender der Jusos, dass die politische Linke ihr Schweigen beenden und zu einer offenen Islam- und Migrationsdebatte beitragen solle. Im gleichen Jahr erschien seine Autobiografie „Kafir“, Andersgläubiger, mit dem Untertitel „Allah sei Dank bin ich Atheist“. Zu Weihnachten bescherte er uns dann seinen Kampf David gegen Goliath:

Auf einer Fotomontage küsst er seinen Freund Mohamed Hisham vor der Kaaba in Mekka. Diese trägt eine Regenbogenfahne. Ein gigantischer Regenbogen wölbt sich über die ganze Szene. Kaum veröffentlichen die beiden das Bild auf Facebook, schlägt ihnen eine unvorstellbare Welle des Hasses entgegen. Tausende von Morddrohungen und Beleidigungen erreichen sie.

Das größte soziale Netzwerk der westlichen Welt reagiert schnell auf so viele religiöse Eiferer und Hasser. Wie häufig schon untersucht und erforscht, macht Facebook seine größten Umsätze durch gezielte Förderung von Hass und Hetze. Deshalb bannt das Netzwerk natürlich nicht den mit Mord und Totschlag drohenden Mob mit seinen menschenfeindlichen Vorstellungen, sondern die beiden Freunde, die sich im Angesicht der Kaaba küssen.

Denn für Facebook ist das Motto der beiden geschäftsschädigend: „Liebe ist Liebe. Ein Kuss ist kein Verbrechen. Egal wo. Verbannt den Hass. Feiert die Liebe.“

Glücklicherweise herrscht in Deutschland Meinungsfreiheit. Die beiden klagen. Das Landgericht Flensburg entscheidet zu ihren Gunsten. Der a-soziale Mediengigant wird gezwungen, die Konten der beiden wieder freizuschalten und die Kosten des Verfahrens zu tragen.

Wer ist dieser ungläubige, skandalträchtig Kämpfer für LGBT Rechte, der ständig bei den Schwulen rumhängt, öffentlichst Männer küsst, seine Autobiografie zusammen mit (s)einer Freundin schreibt und angeblich trotzdem nicht schwul sein soll?

Streng gläubig aufgewachsen im wilden Kurdistan, stolperte Amed mit 14 Jahren im Internet über einen religionskritischen Artikel. Bald las er online viele Bücher über den Islam, die er im Irak gewiss so nicht kaufen konnte. Er setzte sich kritisch auseinander mit dem Dschihad - der Anstrengung und dem Kampf auf dem Wege Gottes. Auch die traditionellen Geschlechterrollen wurden von ihm fortan kritisch hinterfragt.

Schnell trennte er sich innerlich vom Islam. Heimlich verbrannte er seinen Koran, um zu sehen, ob Allah in dafür bestrafen würde. Er lernte zweierlei: Der Koran ist ein Stapel Papier, der ziemlich schlecht brennt und Allah ist bisher nicht gekommen, ihn zu bestrafen. Seinen neu gewonnenen Unglauben vertraute er leichtsinnigerweise seinen „Freunden“ auf Facebook an. Das empörte nicht nur die Nachbarn. Sein eigener Vater zeigte ihn wegen Gotteslästerung an. Er wurde verhaftet, misshandelt, gefoltert.

Ein Onkel rettete ihn aus den Fängen der Polizei und verhalf ihm zur Flucht aus dem Irak. In Flensburg stellte er 2014 einen Antrag auf Asyl. Drei Jahre dauerte die Bewilligung aufgrund begründeter Furcht vor Verfolgung im Irak.

Seither engagiert sich Amed als islamkritischer Aktivist und Blogger. Er kämpft für mehr Toleranz in muslimischen Gemeinschaften, fordert die Anerkennung von Atheismus als Fluchtgrund und engagiert sich für die Rechte von Schwulen und Lesben.

Jetzt hat auch Jan Böhmermann dem unzähmbaren amerikanischen Meta Monster mit inzwischen über 100 Firmen und einem Börsenwert von 700 Milliarden Dollar den Kampf angesagt. Gerade mal 17 Jahre alt, optimiert dieses Megamonopol seine Gewinne durch Hass, Hetze, Verführung, Menschenhandel bis hin zur Rekrutierung und Ausbildung von Auftragskillern für die Drogenmafia.

Das ZDF Magazin Royale stellt die Informatikerin Frances Haugen (39) vor. Sie hat von 2018 bis 2021 als leitende Produktmanagerin bei Facebook gearbeitet. Im Stil von Edward Snowden (42) hat sie Tausende geheimer Dokumente des Meta Konzerns der Presse übergeben. Und natürlich hat Jan Böhmermann diese Papiere sehr gründlich gelesen.

Haugen stellte fest, dass Facebook vorsätzlich Produkte einsetzt, die Kindern und Jugendlichen schaden, Hass und Spaltung anheizen und die Demokratie schwächen. „Immer wieder haben Forscher von Facebook die negativen Auswirkungen der Plattform belegen können, wie die Dokumente zeigen.“ Das Unternehmen unternimmt bewusst nichts dagegen, denn das schmälert den Gewinn. „Immer wieder hat das Unternehmen - trotz Anhörungen im US-Kongress, eigener Verpflichtungen und zahlreicher Enthüllungen in den Medien - diese Auswirkungen nicht behoben.“

Ich muss mich deshalb der Forderung von Jan Böhmermann anschließen, wenn er abschließend konstatiert: „Enteignet Facebook“. Der Konzern löscht küssende Männer, nicht aber homophobe Hasstiraden hoffnungsloser Religionsextremisten. Nackte Marmorstatuen von Michelangelo (1475 - 1564) werden entfernt, aber Menschenhandel ist ganz ok, solange die Anzeigen bezahlt werden. Dieses Monstrum gehört zum Segen der ganzen Menschheit unter demokratische Verwaltung seiner Nutzer.

Lasst uns Männer küssen
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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