Einen Moment...

Zivilcourage kontra Transphobie

homo.net Info vom 1. August 2024
von Webmaster Jan

 

Bisher zwangen Schulen in Kalifornien ihre Lehrer, die Eltern über mögliche Veränderungen in der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität ihrer Schüler zu informieren, wenn sie davon erfuhren. Damit ist seit letzter Woche Schluss. Der demokratische Gouverneur Gavin Newsom (56) unterzeichnete ein Gesetz, das es Schulen verbietet, ihre Lehrer zu zwingen, Schüler vor ihren Eltern zu outen.

Dies schafft einen sicheren Raum für schwule und transsexuelle Schüler, die sich hilfesuchend an ihren Vertrauenslehrer wenden. Ihnen wird diskrete Beratung und Hilfe zugesichert, ohne dass sofort die Eltern informiert werden müssen. Selbstverständlich wird jede verantwortungsbewusste Lehrkraft darauf hinwirken, dass auch die Eltern informiert werden. Zumindest den Zeitpunkt des eigenen Coming-out können die Schüler ab sofort selbst bestimmen.

Wie wichtig dieses neue Gesetz ist, zeigt der wohl bekannteste Fall eines ungelösten Vater-Tochter-Konflikts:

„Mein Sohn ist tot“, wütete der Milliardär Elon Musk (53) vergangene Woche, als er dem kanadischen Psychologen Jordan Peterson (62) in einem zweistündigen Interview von der Geschlechtsumwandlung seines ältesten Kindes erzählte. Kein Vorurteil ist ihm zu billig, keine erfundene Horrorgeschichte zu platt, wenn er von Ärzten und Psychologen erzählt, die angeblich Kinder sterilisieren und verstümmeln. Es ist eine verstörende Anti-Trans-Tirade über Vivian Wilson (20), Musks älteste Tochter.

Selbst das Dritte Reich wird bemüht. Originalton Musk: „Wenigstens wussten die verdammten Nazis, dass es falsch war und versuchten, es zu verbergen“. Und Jordan Peterson stimmt ihm in allem zu, bestätigt ihn in seinem väterlichen Zorn. Das ist die komplette Demontage zweier der bekanntesten Denker, die beide viel und oft von der Meinungsfreiheit als höchstem Gut der Menschheit sprechen.

Zwei Tage später gab die 20-jährige Vivian Wilson dem Guardian ein ausführliches Interview. Im Jahr 2022 änderte der älteste Zwilling von Elon Mask seinen Namen. Aus Xavier Musk wurde vom kalifornischen Gericht offiziell beglaubigt, Vivian Wilson. Sie änderte ihren Vornamen, um ihre Geschlechtsidentität als Transfrau widerzuspiegeln, und nahm den Geburtsnamen ihrer Mutter als Nachnamen an, weil sie nicht mehr mit ihrem Vater Musk in Verbindung gebracht werden wollte.

Musk verlegt jetzt den Hauptsitz seines Raketenunternehmens SpaceX und seiner Online-Plattform X von Kalifornien nach Texas. Als letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, nannte Musk das letzte Woche vom demokratischen Gouverneur Gavin Newsom unterzeichnete Gesetz, das es kalifornischen Schulen verbietet, Vertrauenslehrer zum Zwangsouting gegenüber den Eltern zu zwingen.

Da Musk diesen Schritt für den Fall angekündigt hat, dass der Gouverneur das Gesetz unterzeichnet, handelt es sich eindeutig um Lobbyismus der übelsten Sorte. Ein einzelner Milliardär und Medientycoon versucht, den Staat zu erpressen, und drängt Kalifornien, seine homophobe und transphobe rechte Weltsicht durchzusetzen.

Gouverneur Gavin Newsom hat ihm eine Absage erteilt. Für ihn ist das Leben und der Seelenfrieden der Schüler wichtiger als Geld und Medienmacht.

Das nenne ich Zivilcourage
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

  Schicke Deine Meinung zu diesem Blog an  

Weitere Blogs