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Natur ist schwul

homo.net Info vom 3. Oktober 2024
von Webmaster Jan

 

Der Medienrummel um die schwule Wolle nimmt kein Ende. Jetzt wird auch noch der Schäfer zu seinen schwulen Böcken befragt. Da fragen wir doch lieber die wirklichen Experten. Tatsächlich wird gleichgeschlechtliches Sexualverhalten heute bei vielen Tierarten beobachtet.

Eine Analyse der Universität Toronto zeigt, dass zwischen der Häufigkeit schwulen Verhaltens und der Häufigkeit, mit der wir davon hören, immer noch eine große Lücke klafft. Eine Umfrage unter Tierforschern ergab, dass gleichgeschlechtliches Sexualverhalten bei Primaten und anderen Säugetieren zwar häufig beobachtet, aber nur selten publiziert wird.

„Das scheint daran zu liegen, dass Forscher gleichgeschlechtliches Sexualverhalten für eher selten halten. Wir haben jedoch festgestellt, dass es von den Teilnehmern unserer Umfrage häufig beobachtet wurde“, so die Wissenschaftler aus dem fernen Kanada. Sie wollten es genau wissen und führten eine Internetumfrage unter 65 Tierforschern durch.

Gleichgeschlechtliches Sexualverhalten (SSSB) kommt in den meisten Tiergruppen vor, aber die veröffentlichten Berichte konzentrieren sich auf einige wenige Arten. Sehr beliebt sind Pinguine, deren Eier vom Vater ausgebrütet werden, natürlich Schafe, aber auch Wale und die sexbesessenen Bonobos. Selbst bei den meisten Menschenaffen gibt es nur wenige Veröffentlichungen über gleichgeschlechtliches Verhalten und seine Ursachen, ganz zu schweigen von Raubtieren, Nagetieren, Huftieren und Elefanten.

SSSB (Same Sex Sexual Behaviour) umfasst aus wissenschaftlicher Sicht verschiedene sexuelle Verhaltensweisen. In der Toronto-Studie wurden sexuelles Besteigen, Berührungen im Genitalbereich, oral-genitale Kontakte und gleichgeschlechtliche genital-genitale Kontakte untersucht.

Das Ergebnis ist erstaunlich, aber eindeutig: Mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, bei ihren Studien SSSB beobachtet zu haben. Fast die Hälfte sammelte Daten über das schwule Verhalten der Tiere, aber nicht einmal ein Fünftel der Forscher veröffentlichte diese Ergebnisse. Etwa einem Drittel der Befragten waren keine weiteren Veröffentlichungen bekannt.

Gleichgeschlechtliches Verhalten ist bei Säugetieren keineswegs die Ausnahme! Obwohl das Verhalten von Tieren seit dem 19. Jahrhundert systematisch erforscht wird, hält sich bis heute die Vorstellung, gleichgeschlechtlicher Sex sei im Tierreich selten und daher unnatürlich, so die Forscher. Dies habe sich auch auf die Wahrnehmung beim Menschen ausgewirkt.

Dieses Bild gilt es zu korrigieren. Wir können heute mit Sicherheit sagen, dass gleichgeschlechtliches Sexualverhalten im Tierreich weit verbreitet und natürlich ist. Der evolutionäre Vorteil der Homosexualität für die Arterhaltung ist inzwischen zweifelsfrei belegt.

In einer Gesellschaft, in der Homosexualität akzeptiert wird, geht es allen besser. Die Verteufelung der Männerliebe hat noch in keinem Land der Welt zu besseren Lebensbedingungen für Heteros geführt. Wenn schwuler Sex akzeptiert wird, geht es ausnahmslos allen besser.

Von wegen bloß Pinguine, Affen und Wale - die Tierwelt ist schwuler als man denkt. Das ist natürlich und gut so.

Natürlich und gut
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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