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DEI mit Negerkuss

homo.net Info vom 7. November 2024
von Webmaster Jan

 

„Nicht das ‚woke‘ Hollywood hat diese Wahl entschieden, sondern die arbeitende Bevölkerung und die Familien, die um ihre wirtschaftliche Existenz bangen, die jungen Leute, die sich um ihre Zukunft sorgen“, konstatierte Alice Weidel (45, AfD) anlässlich ihrer verdammt frühen Gratulation an den alten und neuen Präsidenten Donald Trump (78).

Dieser Satz schlug bei mir ein wie eine Bombe. Das hatte ich doch schon mal gelesen: „Wie ‚Wokeness‘ die Demokraten die Wahl kosten könnte“ kommentierte eine Woche vor der Wahl „spiked“, das Magazin mit dem Motto: „Alles hinterfragen“. Oder, um es mit den Worten der New York Times zu sagen: „die oft bissige britische Publikation, die gerne alle möglichen ideologischen Ballons zersticht“.

Wie war die Welt einst doch so schön, mit Negerküssen, Zigeunern in Schnitzelform und Amerikanern, in die man beim Bäcker reinbeißen durfte, um eine vaterländische Tat zu vollbringen. Im Englischunterricht paukten wir „wake, woke, waken“. Als woke nur die Vergangenheit von wake war, waren die Mieten bezahlbar, das Klima war noch nicht zu warm, der Krieg kalt, das Job Center hieß Arbeitsamt und hatte mehr offene Stellen als Arbeitslose, kurz Vollbeschäftigung genannt.

Homo war damals ein Schimpfwort für warme Brüder, ihre Liebe ein Verbrechen oder eine Krankheit, auf jeden Fall eine Sünde. Transsexuelle waren keine Spielart der Natur, sondern krank und gelegentlich heilbar. Zurück will wohl niemand in die vermeintlich so gute alte Zeit, jedenfalls niemand, der bei Verstand ist. Womit ich elegant im Nebensatz alle Andersdenkenden - pardon: anders Denkenden - um den Verstand gebracht habe.

Wir haben nicht vergessen, wie damals Posten nicht nach Identität sondern nicht immer, aber oft nach Leistung vergeben wurden. Die PöstInnen waren noch nicht erfunden und die demokratisch gewählten Parteien beschäftigten sich mit Politik, nicht mit Gendern und nicht damit, wie man QueerdenkerInnen ausschließen oder eine andere demokratisch gewählte Partei verbieten könnte, weil auch die anderer Meinung ist.

Fatal, wenn sich diese andere Meinung mehr und mehr mit dem Wählerwillen deckt. Dann hat eben auch der Wähler Unrecht. Erstaunlich, dass QuerdenkerInnen bisher immer männlich waren. Da geht es ihnen wie den ApostelInnen.

„Wir waren niemals Woke“, schreibt Musa al-Gharbi in seinem Buch „We Have Never Been Woke“ (2024). Die kulturellen Widersprüche einer neuen Elite, die zu „symbolischen Analytikern“ ausgebildet wurde, repräsentieren oft gescheiterte Hochschulabsolventen, Fachleute und Aktivisten progressiver Ideologien, vom Klimawandel bis zum Transgenderismus, von der Einwanderung bis zu ethnischen, vielfältigen und multikulturellen Quoten.

In den USA machen die „Woken“ nur etwa acht Prozent der Wählerschaft aus. Die aber sind in der Regel politisch hoch motiviert und dominieren die Parteien, Redaktionen, Schulen und Universitäten.

Für nur drei Prozent der US-Wähler war der Klimawandel ein wichtiges Thema, für das sie auch finanzielle Nachteile in Kauf nehmen würden. Boris Palmer, der Oberbürgermeister von Tübingen, betonte 2022, dass der Klimaschutz nur gelingen könne, wenn auch der wirtschaftliche Erfolg gesichert sei. Da er in der Migrationsfrage anderer Meinung war, wurde er von den Grünen aus der Partei ausgeschlossen. Die Wähler wählten den nunmehr Parteilosen trotzdem wieder.

Wer Transsexuellen nachhaltig helfen will, muss anerkennen, dass echte Transsexualität natürlich vorkommt, aber extrem selten ist. Diesen Menschen muss geholfen werden, aber nicht so, dass ein großer Teil der Bevölkerung Angst hat, bärtige Männer würden sich in Transfrauen verwandeln, um in Frauensaunen einzudringen. Natürlich ist diese Angst erfunden, ebenso wie Q-Anon, Verschwörungstheorien über das World Trade Center, die Mondlandung, UFOs und das Ungeheuer von Loch Ness.

DEI steht für Diversity, Equity, Inclusion, also für Vielfalt, Gleichheit, Einbeziehung. Trump hat dazu aufgerufen, den gesellschaftlichen Stellenwert von Vielfalt und den rechtlichen Schutz von LGBT zurückzufahren. Eine wahrhaftig schreckliche Erkenntnis: So gewinnt man heutzutage Wahlen - nicht nur in Amerika!

Wer viel an Gott und die Welt glaubt, glaubt auch, dass schwule Liebe Sünde ist, dass man Wahlen mit Gendern, Identitätspolitik und Klimawandel gewinnen kann, ohne die Wirtschaft zu verändern. Die Amerikaner haben bewiesen, dass sie das nicht glauben. Da kann ihr alter und neuer Präsident 100.000 Mal oder auch eine Million Mal lügen. Sie glauben weiter, dass Ausländer nicht nur Hunde sondern auch Katzen fressen.

Letzte Woche habe ich noch geschrieben: „Wir haben die Wahl“. Jetzt haben wir den Salat.

Ein Negerkuss schmeckt trotzdem gut
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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