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Die schwule Wahl

homo.net Info vom 23. September 2021
von Webmaster Jan

 

Sonntag werden wir wählen. Der Bundeswahlleiter hat 54 Parteien und Wählervereinigungen zugelassen. Davon treten 47 Parteien tatsächlich an. Du hast also wahrlich genügend Auswahl. Eine schwule Partei ist nicht dabei.

Dabei hätte eine Rosa Liste gute Chancen. 60,4 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Davon sind wohl 3 bis 6 Millionen schwul. Bei einer durchschnittlichen Wahlbeteiligung von 85 %, sind das 2,5 bis 5 Millionen Stimmen, etwa so viele wie die FDP oder die Grünen bisher immer erzielten. Für diesmal ist es zu spät. Aber die nächste Wahl kommt bestimmt.

Alle Wahlbeobachter sind sich einig, ein Machtwechsel ist so gut wie unvermeidlich. Eine Große Koalition wie bisher wird am Sonntag keine Mehrheit bekommen. Eine Ganz Große Koalition der drei Kanzlerparteien wäre zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich und aus schwuler Sicht die schlechteste Alternative. Allen Kanzlerkandidaten sind schwule Themen ziemlich wurscht. Selbst den Grünen fällt außer Genderunwesen für uns derzeit wenig ein.

Ob Junge oder Mädchen, darüber entscheidet jetzt nicht mehr das Geschlecht, sondern das entscheidet ES jetzt selber. Und das ist auch gut so. Wer aber meint, durch Umbenennung des Kanzlerinnenamtes dort einziehen zu können, lernt durch dramatisch fallende Umfrageergebnisse, dass wir, das Volk, diesen antiwissenschaftlichen Unfug nicht mitmachen wollen.

Die viel beschworene Umweltpolitik wird von keiner Partei ernsthaft betrieben, schon gar nicht von den Grünen. Die wollen dafür zwar wahnsinnig viele neue Schulden anhäufen, peilen aber auch damit die Ziele des Pariser Abkommens nicht einmal Ansatzweise an. Dabei wäre der notwendige Umbau der Gesellschaft so schwer nicht. Wir müssten nicht einmal weniger Auto fahren, sondern nur das Auto als unsere heilige Kuh schlachten.

Derzeit parkt jedes Auto durchschnittlich 23 Stunden täglich. Wenn alle Autos autonom fahren und allen zur Verfügung stehen, brachen wir nur noch etwa jedes siebte Auto. Die sechs anderen müssten weder gebaut noch geparkt werden. 94 % der Arbeitskräfte der Autoindustrie könnten produktivere Arbeiten erledigen, statt überflüssige Statussymbole auf Kosten des Klimas zu bauen. Das schafft Pflegekräfte ohne Ende, Lehrer im Überfluss, mehr Freizeit und höhere Renten. Ganz zu schweigen von den vielen Parks und Kinderspielplätzen, wo jetzt noch Autos parken.

Das klingt wie Utopia? Stell Dir vor, es ist 1900 und irgendein Politiker hätte ernsthaft behaupten, von den 96 % Bauern in der Bevölkerung würden in 120 Jahren nur noch gut 2 % für unser tägliches Brot gebraucht. Der wäre für völlig verrückt gehalten worden und hätte jede Wahl umgehend verloren. Denn jeder normal denkende Wähler hätte sofort katastrophale Arbeitslosigkeit, Verelendung der Massen und Hungersnot vorausgesagt.

Im Nachhinein weiß jedes Kind, dass das völliger Quatsch ist. Wieso will kein Umweltpolitiker davon wissen, dass das Retten von Arbeitsplätzen der Autoindustrie genau so ein Quatsch ist? Wenn China und Afrika dann dem deutschen Beispiel folgen, wären das Milliarden weniger Autos. Und das bei gleichem oder sogar stark ansteigendem Autoverkehr. Nicht auszudenken, wenn wir dann auch noch weniger und weniger schnell fahren würden. Wir kämen weiter und schneller an. Auch die Anschaffungskosten fürs neue Auto würden um 94 % sinken.

Ganz so falsch liegt die FDP also nicht, wenn sie auf deutschen Erfindungsgeist setzt. Beim Coronaimpfstoff waren wir auch die Ersten. Beim Impfen sind wir wieder mal eines der Schlusslichter. Wir haben den Wissenschaftstest mit Auszeichnung bestanden und in Ethik eine Sechs.

Mit größter Wahrscheinlichkeit werden entweder die FDP oder die Linken mitregieren. Beide versprechen uns, dass schwule Politik auch in Zukunft wesentlich bleiben wird. Da haben wir echte Alternativen. Wer schwul und reich ist, wählt FDP, damit er in Zukunft noch reicher wird. Wer nur schwul ist, wählt die Linken, damit er in Zukunft mindestens etwas mehr hat.

Der freie Journalist Marco Bülow (50) ist unter anderem Autor der Bücher „Wir Abnicker - Über Macht und Ohnmacht der Volksvertreter“ sowie „Lobbyland - Wie die Wirtschaft unsere Demokratie kauft“. Er sitzt derzeit als fraktionsloser Abgeordneter für Die PARTEI im Bundestag.

Die PARTEI tritt mit 200 Direktkandidaten an. Würde davon wieder einer in den Bundestag einziehen, wäre mindestens für unterhaltende Transparenz gesorgt. Denn seit unsere beiden Satiriker in Brüssel im EU-Parlament sitzen, werden wir regelmäßig mit schlagkräftigen, kurzen Reden in Klartext und farbigen Insider Informationen versorgt, die sonst klammheimlich unter den Teppich gekehrt würden. Wenn sie sich in aller öffentlich zerstreiten, zeigen sie selbst bei der Kritik in den eigenen Reihen politische Haltung weit über dem durchschnittlichen Parlamentarier. Es könnte sich in einigen Wahlkreisen, insbesondere in Dortmund, durchaus lohnen, Die PARTEI mit Deiner Erststimme zu unterstützen. Vielleicht hilft das sogar, den Profitlobbyismus zu zerschlagen oder zumindest einzudämmen.

1972 erreichte die Beteiligung an der Wahl mit 91,1 % den bisherigen Rekord. Die Wahl endete mit dem größten Erfolg der SPD in ihrer fast 160-jährigen Geschichte. Eine besonders hohe Wahlbeteiligung könnte auch dieses Mal einen Machtwechsel sichern.

Der kanadische Psychologe und Autor Jordan Peterson (59) sagt dazu in seinem Vortrag zur „Krise der Männlichkeit“:

„Wenn Politiker zu lange im Amt sitzen, neigen sie dazu, korrupt zu werden, weil ihre Verbindungen, ihre Macht und ihr Einfluss zu groß werden. Sie beginnen, Kontrolle und Macht auszuüben, wo sie es nicht sollten.“

Und weiter: „Was werden wir also tun? Wir bringen sie alle vier Jahre rituell bei den Wahlen zur Strecke. Im Durchschnitt waren sie ungefähr so dumm, wie wir es von halbwegs kompetenten Idioten wie uns erwarten würden. Jetzt hatten sie ihren Versuch, die Karre aus dem Dreck zu ziehen und es ist an der Zeit, dass ein anderes Rudel Dummköpfe die gleichen Fehler macht. Und das ist Demokratie.“

Deshalb geht alle wählen
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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