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Sogenannte Klasse Christen

homo.net Info vom 16. Januar 2020
von Webmaster Jan

 

Die Evangelisch-methodistische Kirche, EmK, steht kurz vor einer Spaltung. Offizieller Grund des Schismas: Der Streit über den Umgang mit Homosexuellen. Inoffiziell geht es, wie so oft in der Religion, um das liebe Geld. Mit 24 Millionen Euro von der EmK wollen konservative Gemeinden nun eine neue, schwulenfeindliche Kirche gründen.

Die Methodisten gehen auf eine 1729 gegründete Studentengruppe aus Oxford zurück. Das Ziel: Gemeinsame Treffen zum Bibellesen und persönlicher Austausch. Zur offiziellen Kirche wurden sie 1784 auf der sogenannten Weihnachtskonferenz in Baltimore, USA.

In Deutschland begann die methodistische Mission ab 1831. Die heutige EmK entstand 1968 aus der Vereinigung verschiedener Methodistenkirchen mit der Evangelischen Vereinigten Brüderkirche. In 504 Gemeinden beschäftigt die EmK heute 287 Pfarrer und -innen. Weltweit besuchen laut Angaben der EmK 70 Millionen Menschen methodistische Gemeinden. In Deutschland gibt es derzeit etwa 30 000 Methodisten.

Ganze vier Jahre lebte die EmK nach ihrer Vereinigung in Frieden zusammen. 1972 hatte die Generalkonferenz restriktive Lehrgrundsätze beschlossen, wonach „Homosexualität unvereinbar mit der christlichen Lehre“ sei. Darauf haben sich 48 Jahre lang bis heute um die 70 Millionen „Christen“ über die Liebe unter Männern gestritten, obwohl (oder weil?) das Evangelium von Jesus Christus ihr Fundament sei.

Der für Deutschland zuständige Bischof, Harald Rückert, hob die Einmütigkeit hervor, mit der jetzt der Konflikt befriedet würde. Er empfinde „viele Schmerzen, weil es um die Trennung unserer Kirche geht, aber es ist wohl die unausweichliche Realität“.

Wir finden den Umgang der EmK miteinander und mit uns weder friedlich noch einmütig sondern nur noch unpassend und geschmacklos. Noch geschmackloser finden wir die methodistische Kritik an ihrem Schöpfer. Der hat den Menschen damals geschaffen nach seinem Bilde - nach dem Bilde Gottes schuf er ihn. So wie wir sind und nicht anders. Und siehe, es war sehr gut.

Martin Luther lehrte: „Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.“ Ihm reichte der Glaube auch ohne die Tat. Erich Kästner gilt als Moralist mit doppeltem Boden und schrieb dagegen kurz und knapp:

„Es gibt nichts Gutes
außer: Man tut es.“

Beim Methodistenstreit fiel mir gleich das Ende seines Gedichtes über die Sogenannten Klassefrauen ein, das ich Dir nicht vorenthalten möchte. Es passt einfach zu gut. Du brauchst nur Mode durch Glaube zu ersetzten:

„Wenn‘s doch Mode würde, zu verblöden!
Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.
Wenn‘s doch Mode würde, diesen Kröten
jede Öffnung einzeln zuzulöten!
Denn dann wären wir sie endlich los.“

Besser könnte ich es uns auch nicht wünschen,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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