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Europa braucht Wonne

homo.net Info vom 9. Mai 2019
von Webmaster Jan

 

Wenig ist so kompliziert wie die Europawahl. Kein Wunder also, dass die Bürger nicht wirklich informiert sind. Beim ersten Mal 1979 haben die meisten Europäer noch mitgemacht. Alle 5 Jahre werden es weniger und seit 1999 befinden sich die Nichtwähler in der Mehrheit.

Fleißig sind die EU Parlamentarier schon. Zwar halten wahrscheinlich Gurken oder Nudeln den Rekord, aber auch über LGBT Themen wurde in den letzten fünf Jahren über 300 Mal abgestimmt.

Grüne und Linke haben fast immer die LGBT Rechte gestärkt. Die Christen, Sozialen und Freien stimmen mal so mal so und die Braunen sind natürlich nicht nur gegen Ausländer sondern auch gegen Schwule und Lesben.

Wie leicht auch der schwule Mensch irren kann, zeigt sich am Fall Martin Hans Sonneborn, deutscher Satiriker, Journalist und Politiker. Als Chefredakteur der Titanic gründete er 2004 die PARTEI (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative). Bei der letzten Europawahl zog er ins EU Parlament ein. Dort bringt der Ex-Titanic-Chefredakteur die Brüsseler Abgeordnete regelmäßig zur Weißglut.

Diese Woche wurde er von einem Queeren Magazin als schwulenfeindlich entlarvt. Hatte er doch gegen ein Verbot der Konversionstherapie gestimmt. Hier die Fakten:

Schon am 1. März 2018 hatte das Europaparlament über das Verbot von Konversionstherapien gegen Homosexualität abgestimmt. Die sind nämlich sowohl nach deutschem als auch nach EU-Recht noch immer nicht verboten. 70 Prozent der Abgeordneten im EU-Parlament stimmten für ein Verbot. Martin Sonneborn stimmte dagegen.

Sonneborn hatte in der Vergangenheit immer wieder erklärt, dass er bei Abstimmungen im EU-Parlament grundsätzlich immer abwechselnd mit „Ja“ oder „Nein“ stimme. Sein Votum gegen das Verbot der Konversionstherapie war also reiner Zufall und alles andere als schwulen feindlich.

Ganz im Gegenteil. Mit dem darauf losbrechenden Shitstrom in der Presse hat er sicherlich mehr Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt als alle anderen Parlamentarier zusammen. Das ist Satire die funktioniert.

Wir hoffen, dass auch in den kommenden fünf Jahren die PARTEI im EU Parlament vertreten ist, um nicht nur unsere Belange bestens zu vertreten. Das Video der Europa-Show in der Berliner Volksbühne ist allemal die Stunde wert die es dauert. Das ist nicht nur Satire, sondern auch EU-Aufklärung, Information und Politik vom feinsten:

http://homo.net/news/die-partei

Für den nicht unwahrscheinlichen Fall, dass Die PARTEI tatsächlich zwei Sitze bekommt, bringt sich Nico Semsrott in Stellung und will Juncker beerben. So er dann mit Kapuzenpulli im Parlament sitzt, wird er immer mit „Nein“ stimmen. Wie erfrischend.

Dieter Hildebrand wurde früher mal als der idealer Kanzler gehandelt. So informiert wie unsere Kabarettisten ist kein Politiker. Auch die Ukraine versucht es jetzt mit der Komik. Da sollten die Deutschen im EU Parlament nicht nachstehen. Sonneborn möchte „in Europa die Demokratie einführen“ und „alte, weiße Männer ärgern“.

Wir sind dabei,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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