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homo.net Info: Narren Nachlese
homo.net Info vom 27. Februar 2020
von Webmaster Jan
Die 5. Jahreszeit ist zu Ende. Die Narren haben gesprochen, deutlich wie lange nicht. Kein Feigenblatt wurde vor den Mund genommen.
Mit großem Abstand beliebteste Witzfigur war der Irre im Weißen Haus. Ein Narr titulierte ihn gar „Das perfekte Arschloch“. Doch nach kurzem Tusch hat er sich dafür umgehend entschuldigt: „Das ‚Perfekt‘ muss ich zurücknehmen.“
Wie recht hat der Narr. Das Trumpeltier konnte es letzte Woche nicht lassen, sich als einziger Präsidentschaftskandidat mit homophoben Tiraden in die Vorwahlen einzubringen. Ausgerechnet von Familienwerten faselte der zweifach geschiedene Halodri, dessen fünf offizielle Kinder von drei verschiedenen Frauen stammen.
Da hatte er den falschen angegriffen. Intellektuell gekonnt konterte sein schwule Herausforderer Pete Buttigieg (38) von den Demokraten. Er verwies auf das Schweigegeld, das der erklärte Mösen Grapscher an ein Pornosternchen zahlen musste: „Ich meine, es tut mir leid, aber eine Sache an meiner Ehe ist, dass ich nie Schweigegeld an einen Pornostar schicken musste, nachdem ich meinen Ehepartner mit ihm oder ihr betrogen habe.“ Und das will wirklich viel heißen. Pete Buttigieg ist seinem Gatten unbedingt treu, ein eher seltener Fall unter Schwulen. Das ist wahrlich Familienwert!
Sehr verehrte Leserinnen, meine lieben Leser,
Halt! So geht das heute ganz und gar nicht mehr. Mit den Leserinnen würde ich die Männer diskriminiere und mit den Lesern die Frauen. Heute gibt es diverse Geschlechter. Früher gab es einfach verschiedene. Die Narren wissen sich da besser zu helfen:
Prost!
Jens Spahn (39) konnte sich bis Rosenmontag durchaus vorstellen Kanzlerin zu werden. Seine Unterstützung für Armin Laschet (59) beendet vorerst seine Ambition Mutti der Nation zu werden. Diese Kartellbildung zur Schwächung des Wettbewerbs kann derzeit sogar auf eine Frau im Team verzichten. Diverser als das Team Laschet / Spahn kann Friedrich März (64) auch mit seiner noch unbekannten Generalsekretärin im Schlepptau nie werden.
„Wolle mer’s eroilosse?“ („Wollen wir sie hereinlassen?“) Diesmal blieb die sonst nie ausbleibende Bejahung des Publikums aus. Starke Geschütze fuhren die Narren gegen die braune Pest auf: „Wie lange wollen wir der AfD noch zuschauen, wie sie unsere Demokratie demoliert? Die Partei, deren vergiftete Saat in den kranken Köpfen der Täter aufgeht, Nazis im bürgerlichen Pelz, gehören vor die Türen der Parlamente gesetzt. Es ist genug. Es reicht jetzt. ... Dieses Land werdet ihr niemals regieren.“
Zur Erinnerung: 1920 wurde die NSDAP gegründet. 100 Jahre später gibt es die AfD schon sieben Jahre. Aber im letzten Jahrhundert war auch die Weltwirtschaftskrise 11 närrische Jahre später als heuer. Laut einer Untersuchung des Ökonomen Davide Cantoni gibt es bei AfD-Wahlergebnissen eine starke Korrelation zwischen den Wahlergebnissen in den Orten, in denen verstärkt die NSDAP gewählt wurde, und Orten, in denen heutzutage die AfD bei Wahlen erfolgreich gewesen ist. Beide Parteien sprechen offensichtlich Menschen „mit relativ schnellen und national gefärbten Lösungen für Probleme und Krisen der Zeit, mit ihrem Insider-Outsider-Denken“ an.
Damals landeten auch viele Homosexuelle vergast in Massengräbern. Auch homophobe Angriffe sind wieder stark im kommen. Nach den Ereignissen der letzten Wochen sagt der Pessimist: „Schlimmer geht es nicht mehr.“ Darauf der optimistische Narr: „Oh doch!“.
Für „Wehret den Anfängen!“ ist es in Deutschland schon lange zu spät. Es ist höchste Zeit, für eine rosa Zukunft gegen braune Ewiggestrige zu demonstrieren. Und das nicht nur am Freitag. Denn eine rosa Zukunft für alle ist auch von Samstag bis Donnerstag.
Närrisch,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team