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Sicher unversichert

homo.net Info vom 5. März 2020
von Webmaster Jan

 

Plötzlich ist der Dildo weg. Wenn Du ihn nach Tagen wiederfindest, hat Bello das teure Stück in sein Körbchen verschleppt und völlig zerkaut.

Wenn der eifersüchtige Ehemann des One-Night-Stands Dein Schlafzimmer stürmt, ist das Risiko enorm, dass er wutschnaubend Dein heißestes Toy aus dem Fenster wirft, wo es hilflos auf dem Pflaster zerschellt.

Ach so häufig wird Dein bestes Stück auch aus dem Hotelzimmer entwendet und Du musst die Nacht nicht nur alleine sondern auch unbefriedigt verbringen.

Wenn Du jetzt meinst, da hat sich Webmaster Jan völlig unsinnige Szenarien ausgedacht, dann stimmt zwar „völlig unsinnig“ und „ausgedacht“, nicht aber vom Jan. Die Versicherungsindustrie hat das Sex-Toy entdeckt. Du kannst für 20 Euro ein Jahr lang Deine Spielzeuge gegen alle diese unwahrscheinlichen Tragödien versichern. Die Versicherung lohnt sich, wenn auch nicht für Dich. Denn das Kleingedruckte ist lang und schließt nicht nur technischen defekt, Materialermüdung, Kratzer und Deine eigene Vergesslichkeit aus.

Moral gibt es in der Geschäftswelt schon lange nicht mehr. Auch Männer dürfen inzwischen nackt Werbung machen für Düfte, Frauenanzüge und Betten. Die Betten werden leider laut Werbeaussage ausdrücklich ohne nackten Mann geliefert. Schade.

Sexuelle Tabus sind in dieser Gesellschaft weg. Viele große Zeitungen und Magazine nehmen sich des schlüpfrigen Themas an und füllen damit in schlechten Zeiten ihre Kassen: Die aufreizenden Schlagzeilen locken Leser an, der Link auf den Versicherungsschein bringt weitere Einnahmen und die prominente Linkliste der Versicherung zurück auf ihre Marketing Helfer neuen Umsatz. Eine win, win, win Situation.

Nur nicht der gefoppte Leser, der betrogenen Kunden, auch die Moral verliert. Eine wahre lose, lose , lose Situation. Es lebe die Doppelmoral. Millionen von Leser werden von Medienkonzernen mit dummen Reportagen gefoppt. Aber die Versicherung hält sich diskret zurück. Denn die Sex Versicherung bleibt auf ihrer Webseite bei den Angeboten diskret unerwähnt. Der ahnungslose Kunde, der nur sein züchtiges, bürgerliches Eigentum versichern will, erfährt nichts von der anrüchigen Assekuranz.

So wird versucht, die Ferkel der Gesellschaft abzuzocken und gleichzeitig die braven Bürger vor unliebsamer Konfrontation mit andersartigen Sexualpraktiken zu schützen.

Immerhin, das Sex-Toy an sich ist wieder einmal in aller Munde, literarisch gesprochen. Von den meisten Menschen werden ihre Spielzeuge noch immer diskret im Schrank vergraben. Da geht es im schwulen Haushalt zünftiger zu. Man will ja bei Bedarf nicht erst lange rumsuchen. Die Penisauswahl liegt griffbereit auf dem Nachtisch und der Hund bleibt draußen.

Auch der Fall des zürnenden Ehemanns ist eher selten. Es ist viel wahrscheinlicher, dass der im Überraschungsfalle mitmacht statt zu toben. Und wenn der frivole Einbrecher sich tatsächlich an Deinem liebsten Plug vergreift, deckt das auch die gewöhnliche Diebstahlversicherung ab. Du musst Dich nur trauen, die Unaussprechlichen mit auf die Liste der gestohlenen Gegenstände zu setzten.

Deshalb sicher unversichert,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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